Wer gewinnt, bestimmt die Zivilgesellschaft!
Fraunhofer IME startet in den Crowdfunding-Wettbewerb 2022 »ScienceForGood«
Beim Crowdfunding-Wettbewerb 2022 »ScienceForGood« der Fraunhofer-Zukunftsstiftung heißt es »Auf die Plätze, Forschung, los!«. Sechs Forschungsteams treten mit ihren Herzensprojekten gemeinsam an. Vom 06.10.2022 bis 30.11.2022 haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der teilnehmenden Fraunhofer-Institute Zeit, möglichst viele Menschen von ihrer Idee zu überzeugen und ihr Finanzierungsziel zu erreichen. Die Fraunhofer-Zukunftsstiftung unterstützt dieses Engagement mit einem Cofunding und Preisgeldern. Die Entscheidung darüber obliegt der Zivilgesellschaft.
Für das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME nimmt das Projekt »2detect« am Crowdfunding-Wettbewerb teil. Die Projektidee: 2detect Der 2in1 Test für Covid und Grippe. Für ein zuverlässiges und schnelles Ergebnis. »Ein solcher Kombitest ist wichtig für die schnelle, richtige Behandlung besonders für Risikogruppen wie Ältere, Vorerkrankte und Kleinkinder. Der Test ist schneller, billiger und einfacher als der Goldstandard PCR und zuverlässiger als ein Antigentest«, erläutert Lena Freund, Mitglied des Fraunhofer IME Teams. Bis zum 30.11.2022 kann die Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Startnext unterstützt werden. Dabei hilft jede noch so kleine Spende, denn jeder Betrag wird von der Fraunhofer-Zukunftsstiftung verdoppelt.
Crowdfunding – mehr als (r)eine Finanzierung?
Erstmals in ihrer Geschichte beteiligt die Fraunhofer-Zukunftsstiftung mit dem Crowdfunding-Wettbewerb 2022 »ScienceForGood« die Zivilgesellschaft an der Entscheidung über die Vergabe von Fördermitteln. Mit Crowdfunding unterstützen viele Menschen (Crowd) auf einer meist internetbasierten Plattform ein Projekt oder ein Vorhaben, das finanzielle Unterstützung braucht. Mit ihrer Spende entscheiden sie, ob ein Projekt überzeugt und umgesetzt werden soll. Crowdfunding wird daher oft als frühzeitiger Markttest gesehen. »Unsere bisherigen Pilotkampagnen zeigten, dass Crowdfunding-Kampagnen ein wirkungsvolles Kommunikationstool sein können. Sie eignen sich dazu, Netzwerke aufzubauen und Kooperationspartner aufzuspüren«, berichtet Alexandra Goßner, Referentin für Kommunikation der Fraunhofer-Zukunftsstiftung und Projektleiterin von »ScienceForGood«.
Jede Stimme zählt!
Die Stiftung stellt für den Wettbewerb Fördermittel von insgesamt 120 000 Euro zur Verfügung. Über die Vergabe entscheiden allerdings nicht die Gremien der Stiftung, sondern die Unterstützenden – die Crowd. Prof. Hans-Jörg Bullinger, Vorstandvorsitzender der Stiftung, erläutert: »Gemäß unserer neuen Mission wollen wir aktiv mit der Zivilgesellschaft in Dialog treten und sie in Entscheidungen einbeziehen. Mit Crowdfunding erproben wir erstmals ein Instrument zur partizipativen Vergabe von Fördermitteln.« Die erfolgreichsten Projekte werden mit zusätzlichen Preisgeldern ausgezeichnet. Deren Vergabe richtet sich nach der Anzahl der Unterstützenden – unabhängig von der Höhe der Spenden.
Sechs Forschungsprojekte mit Nachhaltigkeitsbezug
Bei der Auswahl der teilnehmenden Teams suchte die Stiftung nach Projekten, die sich an die Zivilgesellschaft richten und sich für eine Nachhaltige Entwicklung stark machen. Seit ihrem Strategiewechsel 2020 orientiert sich die Fördertätigkeit der Stiftung an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs) und den Forschungskompetenzen der Fraunhofer-Gesellschaft. »In unserem Förderfokus stehen Projekte, Gutes bewirken, einen gesellschaftlichen Nutzen haben und unsere Welt ein kleines bisschen besser machen. Dies gilt auch für unseren Crowdfunding-Wettbewerb«, fasst Andreas Dockhorn, Programm-Manager der Fraunhofer-Zukunftsstiftung, zusammen. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IME treten fünf weitere Teams der Institute Fraunhofer IGB, Fraunhofer IWU, Fraunhofer IMS, Fraunhofer IMW und Fraunhofer IVI bei »ScienceForGood« an. Für sie heißt es nun »Auf die Plätze, Forschung, los«.