Motivation und Problemstellung
Das zunehmende Bewusstsein für die ökonomischen und besonders ökologischen Folgen der konventionellen Massentierhaltung, bei gleichzeitig stetig wachsendender Weltbevölkerung, verlangt nach der Erschließung alternativer Proteinquellen im großen Maßstab. Die Bereitstellung von Insekten als Nahrungs- und Futtermittel durch das sogenannte Insect farming bietet ein großes Potenzial und trägt zur Sicherung der Ernährung bei.
Eines der größten Probleme in der Nutztierhaltung und der Aquakultur ist die Verwendung von Futtermitteln wie Soja und Fischmehl, welche zur Abholzung von Regenwäldern bzw. Überfischung der Meere beitragen. Das Verfüttern von Fischmehl, welches häufig mit Fischpathogenen belastet ist, macht zudem den Einsatz von Antibiotika erforderlich, wodurch die Wasserqualität und die Lebensmittelsicherheit beeinträchtigt werden. Aus diesen Gründen werden aktuell Futterinsekten als ökologisch vertretbare Alternativen erschlossen. Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit von Insekten wird jedoch durch die Verfügbarkeit von preiswertem Insektenfutter limitiert und verlangt nach einer besseren Verwertung von Rest- und Nebenströmen aus der Industrie und der Landwirtschaft.
Die Nahrungsmittelproduktion hängt insbesondere von der Verfügbarkeit von Mineraldünger ab. Durch die hohen Energiepreise und limitierende Ressourcen wie z. B. Phosphat wird der Einsatz von Kunstdünger immer teuer. Außerdem trägt er zur Emission von Stickoxiden und Auswaschung von Nitrat in aquatische Ökosysteme bei. Daher werden zunehmend Alternativen in Form von organischen Düngemitteln für die Landwirtschaft benötigt.