Motivation und Problemstellung
Garnelen sind gemessen am Umsatz von mehr als 40 Milliarden USD der zweitgrößte Einzelmarkt in der globalen Fischerei & Aquakultur. Ein großes Problem innerhalb der Garnelen-Lieferkette ist die »post mortem«-Melanose (griechisch: melas »schwarz«) bei ganzen Krustentieren. Dieser Effekt basiert auf der enzymatischen Reaktion der Polyphenoloxidase, einem natürlichen Bestandteil des Garnelen-Immunsystems. Dieses nutzt den schwarzen Farbstoff Melanin zur Abwehr von verschiedenen Erregern bei Stress oder Verletzungen. Als Resultat entstehen schwarze Verfärbungen auf der Haut. Obwohl das gebildete Melanin für den Konsumenten gänzlich unbedenklich ist wirkt das Erscheinungsbild des Lebensmittels unappetitlich, was den Marktwert der Produkte drastisch senkt. Um dieser Ereigniskette entgegen zu wirken verwenden Produzenten chemisch erzeugte Lebensmittelzusatzstoffe wie E586 und E223. Deren Einsatz ist umstritten, da sie u.a. den Geschmack stören sowie gesundheitliche Beschwerden in der Anwendung bei den Produzenten und beim Konsumenten hervorrufen können. Dem gesamten Markt, aber insbesondere den traditionellen Garnelenbauern der sogenannten »Integrierten Mangroven Aquakultur (IMA)« die den Prinzipien des ökologischen Landbaus folgen, mangelt es gänzlich an einer natürlichen biobasierten Lösung. Die IMA Bauern in Südostasien können in ihrer nachhaltigen Kultur keine chemischen Zusatzstoffe einsetzen und erleiden bis heute einen unmittelbaren Wertverlust ihrer Ernte durch die Schwarzfärbung ihrer Garnelen.