Prof. Zorn übernimmt die stellvertretende Leitung am Institutsteil für Bioressourcen

Bioressourcen /

© H. Zorn

Seit dem 01. Januar 2021 hat der Institutsteil Bioressourcen des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME einen neuen stellvertretenden Leiter: Prof. Dr. Holger Zorn. Der Professor für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie unterstützt künftig Institutsteilleiter Prof. Dr. Andreas Vilcinskas am Standort in Gießen.

 

Ende letzten Jahres verabschiedete sich Prof. Dr. –Ing. Peter Czermak aus gesundheitlichen Gründen von seiner Arbeit für das Fraunhofer IME, um sich im Rahmen seiner Professur uneingeschränkt der Lehre und Forschung an der Technischen Hochschule Mittelhessen THM zu widmen. Prof. Czermak hat die anfängliche Projektgruppe »Bioressourcen« von Beginn an begleitet. Als Ko-Koordinator hat er bei der Gründung und dem Aufbau des vom Land Hessen geförderten LOEWE-Zentrums für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen mitgewirkt, eine Kooperation des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME mit der Justus-Liebig-Universität Gießen JLU und der Technischen Hochschule Mittelhessen THM. Das Fraunhofer IME dankt Herrn Prof. Czermak herzlich für seine erfolgreiche Arbeit und das herausragende persönliche Engagement und wünscht ihm beruflich und privat alles Gute.

 

Strategien für eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung

 

Sein Nachfolger, Prof. Dr. Holger Zorn, hat bereits seit 1. Januar 2021 die stellvertretende Leitung des Institutsteils Bioressourcen übernommen. Der bisherige Abteilungsleiter am Fraunhofer IME unterstützt ebenfalls aktiv seit Beginn das LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen in seiner Funktion als Ko-Koordinator. In seiner Abteilung Food & Feed Improvement Agents verfolgt er mit seinem Team nachhaltige Lösungsansätze für die Lebens- und Futtermittelindustrie. »Mit einem Jahresumsatz von ca. 165 Milliarden Euro und Wachstumsraten von 10 Prozent und mehr handelt es sich bei der Ernährungsindustrie um einen der bedeutendsten deutschen Industriezweige überhaupt«, so Prof. Zorn, »Ausgehend von der Aufklärung von Stoffwechselwegen bzw. den daran beteiligten Enzymen und Genclustern lassen sich Strategien entwickeln, um Lebensmittel sicherer, gesünder und schmackhafter zu machen«. Im Fokus steht dabei in Anbetracht der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels eine ressourcenschonende Lebensmittelerzeugung. Neben der stellvertretenden Leitung des Institutsteils wird Prof. Zorn auch weiterhin als geschäftsführender Direktor des Instituts für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie der Justus-Liebig-Universität Gießen fungieren. Im Jahr 2019 wurde er für seine erfolgreiche Arbeit im Bereich der Aromaforschung mit dem renommierten FEMA Excellence in Flavor Science Award in New York ausgezeichnet. Prof. Zorn ist Mitglied des Panel on Food Contact Materials, Enzymes, and Processing Aids (CEP) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und Mitherausgeber des ACS Journal of Agricultural and Food Chemistry.

 

Ein weltweit einzigartiges Zentrum für die Erschließung von Bioressourcen

 

Gemeinsam mit Institutsteilleiter Prof. Vilcinskas stellt sich Prof. Zorn nun aktuellen Herausforderungen und wird die Gießener Forschung rund um die Themen Bioressourcen und Insektenbiotechnologie auf deren eingeschlagenen Weg zu wissenschaftlicher Exzellenz und wirtschaftlichem Erfolg weiterführen. »Ich freue mich schon sehr auf meine neuen Aufgaben«, erklärt Prof. Zorn. »Eines meiner vorrangigen Ziele ist es, zusammen mit unseren hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Fraunhofer Institutsteil Bioressourcen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung nachhaltig produzierter und gesunder Lebensmittel zu leisten«.

 

Aufgrund ihrer Biodiversität stellen Basidiomyceten (höhere Pilze) und Insekten gigantische, teilweise noch unerforschte Naturstoffressourcen dar, die in Gießen erschlossen werden sollen. Neben nachhaltigen Lösungsansätzen für die Lebens- und Futtermittelindustrie suchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem nach umweltfreundlichen Strategien für den Pflanzenschutz und nach Wirkstoffen, aus denen neue Antibiotika entwickelt werden können. Ende letzten Jahres wurde ein neues Forschungsgebäude für den Institutsteil Bioressourcen eröffnet, indem nun ein weltweit einzigartiges Zentrum für die Erschließung von Bioressourcen entstehen soll.