Fraunhofer IME: Workshop »Nahrungsnetz auf Eis«

Angewandte Oekologie /

© Fraunhofer IME
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Das Projekt

In einem vom Umweltbundesamt geförderten und vom Fraunhofer IME, Geschäftsbereich Angewandte Oekologie in Schmallenberg, durchgeführten Projekt wird ein fortschrittliches Konzept angewandt, um die Bioakkumulation von Chemikalien in einem exemplarischen Süßwasser-Nahrungsnetz zu untersuchen.

Das allgemeine Ziel ist es, die regulatorische Risikobewertung von bioakkumulierenden Chemikalien zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurden Organismen aus verschiedenen trophischen Ebenen des Templiner Sees, einem Teil der Havel unterhalb von Berlin, beprobt. Die innovative Idee ist, dass genügend Biota-Proben gesammelt werden, um die Anreicherung von Stoffen im Nahrungsnetzes untersuchen und trophische Magnifikationsfaktoren einer großen Anzahl von Substanzen vergleichend bestimmen zu können. Der endgültige Satz der bei Tiefsttemperaturen gelagerten Plankton-, Muschel- und Fischproben bildet das »Nahrungsnetz auf Eis«.
 

Der Workshop

Das »Nahrungsnetz auf Eis«-Projekt wurde der wissenschaftlichen Öffentlichkeit von Forschenden des Fraunhofer IME, des Umweltbundesamtes und Projektpartnern während eines zweitätigen Online-Workshops vorgestellt.

Beispiele aus anderen Studien zur trophischen Magnifikation, die von Forschenden aus Italien und Frankreich präsentiert wurden, vermittelten ein breiteres Bild. Eine Keynote-Präsentation zur TMF-Forschung bildete die Grundlage für den wissenschaftlichen Austausch.

Etwa 75 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Behörden, Forschungsinstituten und der Industrie nahmen am Workshop teil. Die Teilnehmenden kamen aus 12 Staaten, darunter Kanada und den USA.

In den Workshop-Diskussionen wurde insbesondere auf folgende Punkte eingegangen:  

  • praktische Aspekte der Probenahme und Probenvorbereitung
  • die Anwendbarkeit des TMF-Ansatzes für bestimmte Gruppen von Chemikalien
  • das Potenzial dieses Vorgehens in der zukünftigen chemischen Risikobewertung (höherstufige Bewertungen)
  • auf die Relevanz der Biotransformation von Stoffen für TMF-Studien eingegangen.