INSECTA Konferenz 2022 in Gießen

Bioressourcen /

© Fraunhofer IME | Liana Lorenz
v. l. n. r. Prof. Rühl, Prof. Tomberlin, Prof. Vilcinskas, Dr. Glitz, Dr. Schlüter und Dr. Tegtmeier bei der Kick-off-Veranstaltung zur INSECTA 2022
© Fraunhofer IME | Désirée Schulz
Dr. Lüddecke informierte in seinem Vortrag über die chemische Vielfalt in Spinnengiften

Vom 14. bis 16. September fand in Gießen die 7. INSECTA ® International Conference statt. In diesem Jahr richtete das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam die Fachtagung in Zusammenarbeit mit dem Institutsteil Bioressourcen des Fraunhofer IME aus. Die internationale Konferenz gibt jährlich einen Überblick über den neusten Stand der Insektenbiotechnologie in verschiedensten Anwendungsbereichen.

Dr. Oliver Schlüter vom Leibniz ATB begrüßte die rund 230 Teilnehmer aus über 30 Ländern zusammen mit Prof. Andreas Vilcinskas, Institutsteilleiter des Fraunhofer IME, bei der Kick-off-Veranstaltung am vergangenen Mittwoch im Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Als eine der Keynote Speaker stellte Nachwuchsgruppenleiterin Dr. Dorothee Tegtmeier, welche erst kürzlich eine Förderung des Ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 3 Millionen Euro erhielt, ihren Forschungsschwerpunkt vor. Sie hat es sich mit ihrem Team zum Ziel gesetzt, das Darmmikrobiom der Schwarzen Soldatenfliege für industrielle Anwendungen mit Fokus auf die nachhaltige Insektenzucht zu erforschen. Im Anschluss diskutierte Prof. Martin Rühl, der am Fraunhofer IME stellvertretend die Abteilung »Food and Feed Improvement Agents« leitet, in seiner Keynote das biologische Potenzial von Pilzen und Insekten und deren nachhaltige Aufzucht.

In den folgenden zwei Tagen beleuchteten die Teilnehmer in rund 60 Vorträgen und 40 Postern die diesjährigen Schwerpunkte der Konferenz. Die Themen umfassten die gesamte Wertschöpfungskette der Insektenbiotechnologie von der Forschung, Aufzucht und Verarbeitung bis hin zur Sicherheit und Abfallverwertung. Die Experten tauschten sich dabei über technologische, aber auch ethische und ökologische Aspekte aus. Mit über 60 Vertretern aus der Industrie hat sich die Konferenz in den letzten Jahren als eine der wichtigsten Plattformen zur Nutzung von Insekten und dem sinnstiftenden Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft etabliert. Den Abschluss der Konferenz bildete ein Besuch des vor zwei Jahren eröffneten Neubaus des Institutsteils Bioressourcen, verbunden mit geführten Rundgängen durch die Labore.

Zeitgleich mit der INSECTA 2022 fand am 15. September das Symposium des LOEWE-Zentrums für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen als Abschluss des vom Land Hessen geförderten LOEWE-Programms sowie die Jahrestagung des Leitprojektes »Future Proteins« in Gießen statt.

© Fraunhofer IME | Désirée Schulz
Die rund 230 Teilnehmer der Konferenz reisten aus über 30 Ländern nach Gießen