Umweltrisikobewertung von Chemikalien

Zuverlässige Aussagen zur Umweltverträglichkeit von chemischen und biologischen Agenzien, von Nanomaterialien und Produkten erfordern die Abschätzung von Exposition und Gefährlichkeit.  

Das Spektrum unserer Untersuchungen reicht von Standardtests, u.a. für Registrierung und Kennzeichnung, bis zu komplexen Studien für spezielle Fragestellungen. Neben experimentellen Untersuchungen und Computersimulationen arbeiten wir an der Verbesserung von Strategien und Methoden zur Risikoabschätzung in der Stoff- und Produktbewertung in Bezug auf die Umwelt. Den rechtlichen Rahmen bilden die in der EU gültigen Regelungen zur Gefährdungsabschätzung und Risikobewertung von industriellen Chemikalien (REACH), Bioziden und Pharmazeutika sowie entsprechende Regelungen in den USA und Japan. In den Bereichen Veterinärpharmazeutika, Nanotechnologie und Bioakkumulation ist das Fraunhofer IME direkt an der Weiterentwicklung der relevanten Richtlinien beteiligt.

Wir sind ein GLP zertifiziertes Prüflabor.

Leistungsangebot

Standardstudien zur Registrierung und Kennzeich­nung von problematischen Industriechemikalien (inklusive Metallen), Bioziden und Pharma­zeu­tika:

physikalisch-chemische Eigenschaften

Verbleib in der Umwelt

Bioakkumulation

Ökotoxikologische Wirkung

Wirkungs- und Verbleibsstudien mit Nanomaterialien / Mikroplastik

Komplexe Studien für spezielle Fragestellungen:

         modifizierte Standardtests für flüchtige, schwerlösliche und/oder schnell bioabbaubare
         Substanzen, z. B. Water Accomodated Fraction (WAF) Tests

         Fish-Full-Life Cycle-Tests

         Mikro-/Mesokosmosstudien mit kontinuierlicher Belastung

Kläranlagensimulationen (offene und geschlossene Systeme)

Prüfungen des Transformations- und Lösungsverhaltens und der Bioverfügbarkeit (bioaccessibility) von Metallen und Metallverbindungen einschließlich Elementspezies­analytik

Prüfung belasteter Materialien auf Umweltchemikalien

Expositionsabschätzung von chemischen und biologischen Agenzien in Wasser, Böden und Verbraucherprodukten durch Entwicklung bzw. Anpassung von Expositionsszenarien und -modellen

Entwicklung/Anpassung von Test- und Bewertungsstrategienin der  ökologischen Risikoab­schätzung

Gutachten zur Umweltverträglichkeit von Stoffen Produkten

Unterstützung bei der Registrierung und Zulassung von Chemikalien:
Beratung in Zusammenhang mit umweltrelevanten Spezialaspekten zu REACH

Überprüfung der OECD-Prüfrichtlinien abgeschlossen

Das Umweltbundesamt (UBA) hatte die beiden Fraunhofer-Institute IME und ITEM sowie die Ramboll Deutschland GmbH beauftragt, eine Umfrage zur Überprüfung der OECD-Testrichtlinien (OECD-TGs) durchzuführen. Mithilfe internationaler Expertengruppen wurden die Prüfrichtlinien identifiziert, die derzeit nicht dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen. Es wurden ausschließlich die OECD-TGs berücksichtigt, die zur Bewertung von Auswirkungen auf die Umwelt herangezogen werden. Nach Abschluss der Umfrage wurden die Ergebnisse in drei thematischen Workshops diskutiert. Es wurden Empfehlungen zur Überarbeitung der OECD-TGs erarbeitet und priorisiert, die schließlich den Mitgliedern der Working Party of National Coordinators for the OECD Test Guidelines Program (WNT) vorgelegt wurden.

Lesen Sie den Bericht des UBA

Gremientätigkeit

Prof. Dr. Christoph Schäfers:

  • BMU, Kommission zur Bewertung wassergefährdender Stoffe (KBwS)
  • DFG: Allianz-Arbeitsgruppe „Infrastrukturen in der terrestrischen Forschung“
  • UBA, Arbeitskreis Fortentwicklung von Prüfmethoden im Rahmen des Stoffrechts, AK Ökotoxikologie, Akkumulation und Abbau in der Umwelt

Dr. Dieter Hennecke:

  • GDCh, Fachgruppe "Umweltchemie und Ökotoxiologie" - Arbeitskreis "Boden", Chair

Dr. Heinz Rüdel:

  • IUPAC, Subcommittee on Chemical and Biophysical Processes in the Environment
  • GDCh, Fachgruppe "Umweltchemie und Ökotoxiologie" - Arbeitskreis "Umweltmonitoring", Co-chair

Dr. Martin Müller:

  • GDCh, Division Umweltchemie und Ökotoxiologie"" - Arbeitskreis "Chemikalienbewertung"

Dr. Karsten Schlich:

  • Bundesverband Boden, Fachgruppe Bodennutzung und Bodenschutz - Fachausschuss "Mikroplastik im Boden"