Girls`Day 2018 - DNA aus Tabak
Aachen, 26. April 2018 - Die Fraunhofer-Institute in Aachen öffneten auch in diesem Jahr wieder ihre Türen für den Girls`Day. Interessierte Mädchen von der 6. bis zur 8. Klasse boten sich vielfältige Einblicke in die tägliche Arbeit. Am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME gingen sie den Fragen nach: Wie extrahiert man das Erbgut aus Pflanzen? Wie können Pflanzen Medikamente produzieren?
Unter Anleitung der Nachwuchswissenschaftlerin Ann-Katrin Beuel, die am Fraunhofer IME ihre Masterarbeit anfertigte, durften die Mädchen auch selbst Wissenschaftlerin spielen. Ann-Katrin Beuel betreut den Girls’Day am Fraunhofer IME bereits zum dritten Mal: »Mir macht es großen Spaß den Schülerinnen die Möglichkeit zu geben in unsere Arbeitswelt reinzuschnuppern und ihnen von meiner Faszination für die Kombination aus Biologie und Technik zu erzählen. Wichtig ist mir auch, ihnen die ersten Schritte im Labor zu ermöglichen, einige der Mädchen werden heute erstmals ein biologisches Experiment selbst durchführen.«
Mit Laborkitteln und Schutzbrillen bekleidet, stellten die Jungforscherinnen eine Lösung aus Kochsalz, Spülmittel und Wasser her, um in dieser Flüssigkeit wenig später die Blattproben in einem Möser aufzuschließen. Nun hieß es sich zu gedulden: Nach zehn bis fünfzehn Minuten im heißen Wasserbad und einer kurzen Abkühlphase, filtrierten die Nachwuchswissenschaftlerinnen die Lösung durch einen Kaffeefilter. Im Kaffeefilter bleiben die festen Bestandteile der pflanzlichen Zellen im Filterpapier hängen, die gelöste DNA und Proteine fließen durch den Filter hindurch. Im letzten Schritt mischten die Schülerinnen ganz vorsichtig eisgekühlten Alkohol zum Filtrat, es entstehen zwei Phasen. An deren Grenze fällt die isolierte DNA als weiße Fäden oder Schlieren aus. Mithilfe von Holzstäbchen kann das Erbgut des Tabakblatts vorsichtig aufgewickelt werden. Begeistert betrachteten die Teilnehmerinnen ihre Ergebnisse.
Warum die Forschenden der Molekularen Biotechnologie ausgerechnet Tabakpflanzen für die Gewinnung der DNA und die Produktion von Medikamenten nutzen, erläuterte die studentische Mitarbeiterin Anna-Lena Willenbrink während der Führung durch Labore und Gewächshäuser.
Ihre Erfahrungen schildert Anna-Lena Willenbrink so: »Die Mädchen interessierten sich besonders für unser Gewächshaus und die Wachstumsbedingungen der Pflanzen, am eindrucksvollsten fanden sie die riesigen Tabakpflanzen und die Auswirkungen von verschiedenfarbigem Licht in Form der bunten LEDs auf die Pflanzen.«