Terpenoide aus Pilzen

Motivation und Problemstellung

© Fraunhofer IME | Sandra Breuer
Coprinopsis cinerea
© Fraunhofer IME | Sandra Breuer
Coprinopsis cinerea

Terpene oder deren Derivate sind in allen Organismen zu finden. Ihr Einsatzspektrum ist dementsprechend groß und umfasst Anwendungen in der Lebensmittelchemie als Aroma- (Linalool) und Farbstoff (Carotine), in der pharmazeutischen Industrie u.a. zur Bekämpfung des Malariaerregers (Artemisinin) und als Bienenlockstoff in der Agrarindustrie (Citral und Geraniol). Eine bisher vernachlässigte Bioressource von Terpenen und Terpenoiden sind Pilze der Abteilung Basidiomycota (Ständerpilze), zu denen fast alle Speisepilze zählen. Bisher konzentrierte sich die Suche nach neuen terpenoiden Verbindungen fast ausschließlich auf Pflanzen. Dabei erscheinen gerade Speisepilze als besonders interessant, da sie zum Teil seit Jahrtausenden in der fernöstlichen Kultur wegen ihres Geschmacks, aber auch wegen ihrer gesundheitsfördernden Wirkung konsumiert werden. Die sekundären Stoffwechselprodukte dieser Bioressource zu erschließen und für industrielle Anwendungen nutzbar zu machen ist das Anliegen der Attract-Gruppe.

Projektziel und Lösungsansatz

In diesem Sinn werden in der Attract-Gruppe »Terpenoide aus Pilzen« Ständerpilze der Stammsammlung der IME-BR (ehemals Sanofi-Stammsammlung) in unterschiedlichen Systemen kultiviert. So wird die Produktion von terpenoiden Verbindungen induziert. Die gebildeten Verbindungen werden anschließend auf ihre sensorische, antivirale und antimikrobielle Aktivität getestet, um sie zum Beispiel als Aromen in der Lebensmittelindustrie, als Lock- oder Abwehrstoff in der Agrarindustrie oder in der Pharmazie zu nutzen.

 

© Fraunhofer IME | Martin Rühl

Stammsammlung des Fraunhofer IME

Hessischer Rundfunk

Über 110000 Pilze und Bakterien lagern in eine der weltweit größten industriellen Stammsammlung im Fraunhofer IME in Gießen. 

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Prof. Dr. Martin Rühl

Stv. Abteilungsleiter »Food & Feed Improvement Agents«

Fraunhofer IME
Ohlebergsweg 12
35392 Gießen

Telefon +49 641 97219-278

 

 

Food & Feed Improvement Agents