Girls'Day 2019: 3D-Druck mit Biokunststoff
Beim diesjährigen Girls'Day am 28. März hießen die Fraunhofer-Institute in Aachen 16 neugierige Mädchen von unterschiedlichen Schulen aus Aachen und der Umgebung in ihren Laboren und Hallen willkommen. In diesem Jahr haben sie sich am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME unter anderem mit 3D-Druck und dem Extrahieren von DNA aus Tabakpflanzen beschäftigt.
Einige der Mädchen haben für den Girls'Day eigenständig Internetrecherche betrieben. »Ich habe auf dem Girls'Day-Radar vom Fraunhofer-Institut gelesen und fand das interessant«, erzählte Yvonne. Sie hat direkt ihre beiden Freundinnen Marie und Martha mit dem Interesse angesteckt und zusammen ging es nach einer Begrüßung der gesamten Gruppe in das erste Labor.
Der Fokus in diesem Labor liegt auf einem 3D-Druckverfahren, mit dessen Hilfe am Fraunhofer IME Beleuchtungssysteme für Pflanzen realisiert werden. Die Doktorandin Ann-Katrin Beuel zeigte den Mädchen mit welchen Programmen sich einfache Formen am 3D-Drucker herstellen lassen und wie der Drucker arbeitet. Dabei konnten die Mädchen alle einmal einen Blick von oben in den Drucker werfen und beobachten wie sich der Extruder beim Drucken bewegt. Das Material, dass bei dem Druckverfahren am Fraunhofer IME zum Einsatz kommt, heißt Polylaktid. Gewonnen wird es aus Maisstärke und gehört zu den Biokunststoffen. Das von uns genutzte Polylaktid wird bei einer Temperatur von circa 50°C weich und in unserem Drucker auf rund 215°C erhitzt und dann verarbeitet. Durch den Einsatz des 3D Drucks können Design und Größe des gewünschten Modells sehr flexibel geändert und angepasst werden. So war es ein Leichtes für Ann-Katrin Beuel, für die 16 Mädchen jeweils einen kleinen Blumentopf zu drucken, den sie am Ende des Tages gefüllt mit einer Tabakpflanze mit nach Hause nahmen.
Nach dem 3D-Druck ging es mit der Mitarbeiterin Leonie Voss ins nächste Labor. Dort wurden Kittel und Schutzbrillen angelegt und das Experimentieren begann. Unter anderem mit der Hilfe von Spülmittel, Salz und einem Mörser wurde DNA aus einem Tabakblatt extrahiert. Nach dem Experiment schauten sich die Mädchen bei einem Rundgang das Fraunhofer IME noch einmal etwas genauer an. Besonders die großen Tabakpflanzen im Gewächshaus brachten sie zum Staunen. Am spannendsten waren jedoch die Experimente, die an den verschiedenen Instituten durchgeführt wurden, da waren sich hinterher alle einig.
»Mir hat das Experiment mit der DNA am besten gefallen. So konnte man Pflanzenzellen mal richtig untersuchen und auseinander nehmen«, stellt Yvonne am Ende des Girls'Days fest.