Aufbau der Produktpipeline für die kommerzielle Demonstration pflanzlicher Molekularfabriken

EU-Projekt Pharma-Factory

Motivation und Problemstellung

Das Projekt "Pharma-Factory" zielte darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Bioindustrie im Bereich der Pflanzenmolekularfabriken zu stärken. Die Motivation ergibt sich aus der Notwendigkeit, bestehende technologische, regulatorische und gesellschaftliche Herausforderungen zu überwinden, die die kommerzielle Nutzung von Pflanzen als Produktionssystem für biopharmazeutische Produkte hemmen. Im Vergleich zu mikrobiellen und tierischen Zellkulturen sind pflanzliche Produktionssysteme (Plant Molecular Farming, PMF) trotz ihrer potenziellen Vorteile wie Sicherheit und Kosten unterentwickelt. Ein zentrales Problem ist die öffentliche Akzeptanz von gentechnisch veränderten Organismen, die durch mangelnde Informationen und Erfahrungen geprägt ist. Derzeitige Limitierungen umfassen unzureichende regulatorische Klarheit und technische Unsicherheiten, die ein breiteres Vertrauen in diese Technologien behindern.

Projektziel und Lösungsansatz

Das interdisziplinäre Pharma-Factory Konsortium bestehend aus 14 Industrie- und Forschungspartnern aus sechs EU-Ländern und Israel will diesen Einschränkungen entgegenwirken. Ein exzellentes Netzwerk von Forschern aus fünf Unternehmen und neun Forschungseinrichtungen wird vereint, um multidisziplinäre Studien durchzuführen. Ziel ist die Weiterentwicklung verschiedener Plattformen und Zielprodukte im Bereich der molekularen Pflanzenzucht. Das Projektkonzept ermöglicht die Beteiligung mehrerer, potenziell konkurrierender KMU, um ihre eigenen Geschäftspläne voranzutreiben und ihr geistiges Eigentum zu schützen. Gleichzeitig tragen sie gemeinsam zur globalen Weiterentwicklung des Bereichs der molekularen Landwirtschaft bei.

Zentrale Aufagben des Fraunhofer IME im Projekt war die Verbesserung der etablierten pflanzlichen Expressionsplattformen und Entwicklung eines Laborkits für die rekombinante Proteinexpression für den breiten, kommerziellen Vertrieb. Die Plattformoptimierung sorgt für Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und benutzerfreundliche Funktionen, um die Vorteile der pflanzenbasierten Produktion einer neuen Gruppe von Endnutzern/Kunden, insbesondere Biotech-Forschern in KMU, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, zugänglich zu machen.

Projektsteckbrief

Projekttitel Pharma-Factory: Building the product pipeline for commercial demonstration of Plant Molecular Factories 
Laufzeit 01/2017 - 12/2021
Förderung

H2020-BB-2017-1

projektvolumen ca. 9,25 Mio. Euro
Konsortium
  • St George's Hospital Medical School, London, UK (Koordination: Prof. Dr. Julian KC Ma)
  • Diamante SRL
  • University of Rouen
  • AlbaJuna Therapeutics
  • Leaf Systems Ltd.
  • Transalgae Israel Ltd.
  • Universitat de Lleida
  • Root Lines Technology
  • John Innes Centre
  • IBMCP, Universidad Politécnica de Valencia
  • University of the Arts
  • University College London
  • Teknologian tutkimuskeskus VTT Oy
  • Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME
Projektleiter IME Prof. Dr. Stefan Schilberg
ZIELE 
  • Entwicklung industriekompatibler PMF-Systeme
  • Entwicklung neuer biopharmazeutischer Produkte und Dienstleistungen
  • Verbesserung der regulatorischen Rahmenbedingungen und Öffentlichkeitswirkung von PMF

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Stefan Schillberg

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Prof. Dr. Stefan Schillberg

Projektleitung

Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME
Forckenbeckstr. 6
52074 Aachen

Telefon +49 241 6085-202

Greta Nölke

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Dr. Greta Nölke

Abteilungsleiterin »Photosynthese und Biohybrid-Systeme«

Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME
Forckenbeckstr. 6
52074 Aachen

Telefon +49 241 6085-189

Holger Spiegel

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Dipl.-Biol. Holger Spiegel

Abteilungsleiter »Innovative Nachweis- und Screeningverfahren für Biomoleküle«

Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME
Forckenbeckstr. 6
52074 Aachen

Telefon +49 241 6085-209