Motivation und Problemstellung
Der Milchsektor ist ein bedeutender und zugleich hochtechnisierter Wirtschaftszweig, welcher durch einen hohen Konkurrenzdruck und harten Preiskampf gekennzeichnet ist. Hochleistungskühe (bis zu 60 Liter Milch täglich) werden. Im Falle von bakteriellen Infektionen des Euters (Mastitis) sowie vor dem Kalben werden Kühe prophylaktisch mit Antibiotika (AB)- Kombipräparaten behandelt und für diese Zeit aus der Produktion genommen. Problematisch ist der Einsatz von (Reserve)-AB, da sie sich in der Milch anreichern und AB-Resistenzen (One Health-Konzept) begünstigen können. Überschreitet die Menge an AB in der Milch die in der Rohmilchgüteverordnung festgelegten Grenzwerte (Rückstandshöchstmenge) darf die Milch nicht in den Verkehr gebracht werden.
Derzeit verfügbare Schnelltestverfahren für AB können weder eine sichere Identifizierung noch eine Quantifizierung einzelner AB gewährleisten. Eine sichere Bestimmung der Höhe einer Kontamination kann derzeit nur durch geschultes Personal in gut ausgestatteten Laboren und zu damit einhergehenden, hohen Kosten erfolgen.