Motivation und Problemstellung
Der Einsatz rekombinanter Proteinen für therapeutische, diagnostische, technische, landwirtschaftliche und kosmetische Anwendungen nimmt ständig zu. Die meisten rekombinanten Proteine werden in Säugetierzellen oder Mikroben (Bakterien und Hefen) hergestellt. Zahlreiche vielversprechende Proteinkandidaten, die in lebenden Zellen schwer zu produzieren (oder sogar toxisch) sind, gehen jedoch beim Screening und bei Bewertungsverfahren verloren, bevor geeignete industrielle Produktionsprozesse etabliert werden können. Daher erwägen einige Industrieunternehmen den Einsatz von zellfreien Expressionssystemen, um Proteinkandidaten zu identifizieren, die mit den derzeitigen prokaryotischen und eukaryotischen zellbasierten Expressionsplattformen nicht hergestellt werden können. Obwohl sich solche zellfreien in vitro Transkriptions- und Translationssysteme (IVTT) gut für ein schnelles und reproduzierbares Hochdurchsatz-Screening eignen und Mikrogrammmengen an Protein für erste analytische Tests bereitstellen können, ist die Produktion von Milligramm- oder sogar Grammmengen mit zellfreien Expressionssystemen derzeit nahezu unmöglich. Für den nächsten Schritt der Produktentwicklung müssen jedoch größere Proteinmengen zur Verfügung gestellt werden, um die Proteinkandidaten genauer zu charakterisieren, bevor der endgültige Proteinproduktionsprozess definiert wird.