Motivation und Problemstellung
Das Potenzial der Digitalisierung und Vernetzung der Produktion ist unumstritten: Die Wertschöpfungssteigerung zwischen 2013 und 2025 wird allein im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland auf 62 Mrd. Euro geschätzt. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, ist die Interoperabilität aller Akteure elementar. Zum einen bedarf es einer organisatorischen Interoperabilität, welche die Rollen aller beteiligten Akteure definiert. Zum anderen ist eine semantische Interoperabilität notwendig, welche das Vokabular eindeutig festlegt. Ein Ansatz für eine erfolgreiche Interoperabilität wird in diesem Beitrag dargestellt.
Das International Center for Networked, Adaptive Production (ICNAP) geht auf eine Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen und der Fraunhofer-Gesellschaft mit intensiver Unterstützung aus der Industrie zurück, die als Fraunhofer-Leistungszentrum »Vernetzte, adaptive Produktion« Ende 2016 in Aachen gestartet wurde. Aufgabe des Leistungszentrums ist es, eine offene Forschungsplattform und Testumgebung für die Industrie zu entwerfen, in der neue Konzepte einer digitalisierten Produktion und deren Transfer in die Industrie erforscht und praxisnah erprobt werden können. Das ICNAP ist aus dieser Initiative hervorgegangen und verstetigt die gute Zusammenarbeit in den Industrieprojekten. So können nun auch weitere Unternehmen als Partner innerhalb der Community von den Arbeiten des Leistungszentrums profitieren.