Ziel des Projektes FlexScreen war es, den Prozess der Fleischverarbeitung von der Basis der Tierhaltung (Sauenhalter, Tiermäster) bis zum Endprodukt (Schlachthof) zu optimieren, um vor allem durch einen verbesserten Informationsfluss sowohl die Tiergesundheit als auch die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf zwei Aspekten. Zum einen auf der Entwicklung eines flexibel und kosteneffizient einsetzbaren Vor-Ort-Schnelltestsystems zur Detektion der potentiellen, lebensmittelrelevanten Zoonoseerreger Campylobacter, Salmonella und Yersinia. Zum anderen sollten die erhobenen Befunde mit weiteren Daten, z.B. aus dem Mastbetrieb, der risikobasierten Fleischuntersuchung und der Lebensmittelketteninformation (insbesondere Antibiotikaeinsatz in den Tierbeständen) in ein Monitoringmodell (FlexScreen-Tool) überführt werden, das den im Prozess beteiligten Personen (Tierhalter-, Mäster, Veterinäre, QM-Mitarbeiter im Schlachthof) Informationen über den Handlungsbedarf bereitstellt. Durch dieses optimierte Datenmanagement können so Probleme bereits an der Basis (Fütterung, Stallbau, Lüftung, Reinigung) beseitigt und damit die Qualität des Endproduktes gesteigert werden. Nach der Problemidentifizierung und Beseitigung kann zudem die erreichte Verbesserung quantifiziert werden. Des Weiteren sollte das FlexScreen-Tool auch im Rahmen von Bestandsuntersuchungen präventiv einzusetzen sein, um bereits frühzeitig einen möglichen negativen Eintrag von Pathogenen in die Tierhaltung bzw. das spätere Endprodukt zu vermeiden.
Im Rahmen des Verbundvorhabens war es Aufgabe des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME in Aachen gemeinsam mit der Firma Quh-Lab Lebensmittelsicherheit das innovative Schnelltestverfahren zu entwickeln und zu erproben, welches eine einfache und kostengünstige Vor-Ort-Detektion relevanter Zoonoseerregern ermöglichen soll. Das FlexScreen-Tool wurde von dem Verbundpartner ChainPoint GmbH mit Unterstützung der Fachhochschule Südwestfalen realisiert.