Motivation und Problemstellung
Helicobacter pylori ist eine der Hauptursachen für Gastritis, gastroduodenale Geschwüre, atrophische Gastritis, Adenokarzinome des Magens und mukosa-assoziierte Lymphome. In Deutschland wird jährlich bei 19.000 Menschen Magenkrebs diagnostiziert, während die weltweite Zahl der Erkrankungen auf mehr als 900.000 geschätzt wird. Hauptursache hierfür ist eine Infektion mit dem Bakterium H. pylori. Obwohl wirksame Antibiotika verfügbar sind, erschwert die zunehmende Antibiotikaresistenz eine erfolgreiche Behandlung. Im Jahr 2050 wird erwartet, dass die jährlichen Todesfälle durch antimikrobielle Resistenzen (AMR) die krebsbedingten Todesfälle (weniger als 10 Millionen pro Jahr) übersteigen. Daher ist es von größter Bedeutung, innovative Therapien zu entwickeln, die nicht auf Antibiotika angewiesen sind. Mit dem Aufruf „Gezielter Wirkstofftransport“ verfolgte das BMBF das Ziel genau solche neuen Ansätze zu fördern, sie sich auf die gezielte Medikamentenabgabe fortschrittlicher Mittel unter Verwendung genetisch veränderter Bakterien und/oder Bakteriophagen konzentriert.