Kartoffeln enthalten neben Stärke und anderen Inhaltsstoffen auch bedeutende Mengen an hochwertigem Protein. Die Nutzung dieses Proteins wird allerdings durch ebenfalls vorhandene, gesundheitsschädliche Glykoalkaloide (GAs) erschwert.
Partner
- Julius Kühn-Institut (JKI)
- EUROPLANT Innovation GmbH & Co. KG
Eine Reduktion der Glykoalkaloide in der Kartoffel würde die Nutzbarmachung der Proteinfraktion aus der Stärkeproduktion oder aus Kartoffelabfällen ermöglichen. Damit würde sich die Wertschöpfungskette der verarbeitenden Industrie enorm erweitern. Für Konsumenten würden Kartoffeln und Kartoffelprodukte ernährungsphysiologisch hochwertiger und abfallfrei verwertbar, da Glykoalkaloidhaltige Teile, insbesondere die Schalen, nun ebenfalls konsumiert werden könnten.
Glykoalkaloide erfüllen jedoch eine wichtige Funktion bei der Abwehr von Pflanzenschädlingen und Krankheitserregern. Ihr Fehlen müsste daher durch entsprechende Pflanzenschutzmaßnahmen ausgeglichen werden. Im Sinne eines umweltfreundlichen und ressourcenschonenden bioökonomischen Ansatzes sollte dabei jedoch auf synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Eine züchterische Anreicherung anderer pflanzeneigener Abwehrstoffe zum Schutz der Pflanze sowie zur Sicherung von Ertrag und Qualität wäre eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternative.