Fraunhofer-Exzellenzprämie für die Laborgruppe Fischtoxikologie des Fraunhofer IME

Angewandte Oekologie /

© Fraunhofer IME | Studio 95 | Frank Peinemann
© Fraunhofer IME | Studio 95 | Frank Peinemann

Der Fraunhofer-Vorstand vergibt jährlich für besonders herausragende Leistungen eine Exzellenzprämie. Im vergangenen Jahr haben auch die Kolleginnen und Kollegen der Laborgruppe Fischtoxikologie des Fraunhofer-Instituts IME diese ausgezeichnete Prämie erhalten.

Die Untersuchung der Umweltwirkung von hormonaktiven Substanz ist in den letzten Jahren ein bedeutendes Forschungsfeld der Ökotoxikologie geworden. Zudem existieren in den Zulassungsregularien für Pflanzenschutzmittel, Biozide, Industriechemikalien und Pharmaka inzwischen konkrete Anforderungen, entsprechende Daten bei der Zulassung vorzulegen.

Aufgrund ihres sehr direkten Expositionsweges über das Medium Wasser stehen Fischpopulationen in besonderem Fokus der Umweltbewertung und der Regulation der sogenannten endokrinen Disruptoren. Wenn der Verdacht besteht, dass eine Substanz eine hormonaktive Wirkung auf Wasserorganismen zeigen kann, wird von den Behörden ein Fish sexual development test (OECD 234) oder eine Fisch-Lebenszyklusstudie gefordert. Das Fraunhofer IME ist eines von wenigen Laboren weltweit, welches technisch in der Lage ist, diese komplexen Studien qualitätsgesichert durchzuführen. Entscheidend dazu beigetragen haben stets die technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, durch deren Fähigkeiten viele komplexe Studien erfolgreich durchgeführt werden konnten. Von der chemischen Industrie wird das Labor am IME Standort Schmallenberg als wichtiger Forschungspartner wahrgenommen. Nur durch eine sehr gute Organisation kann gewährleistet werden, dass die große Anzahl an Studien in gleichbleibend hoher Qualität durchgeführt werden kann. Neben den regulatorischen Studien verfolgt die Gruppe wichtige Forschungsansätze zur Detektion endokriner Wirkmechanismen und der Entwicklung angepasster Bewertungsstrategien. In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt werden neue Testrichtlinien für die OECD entwickelt.

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