Spinnengift als Hoffnung im Kampf gegen Krankheiten des Zentralen Nervensystems

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Bis zu 3.000 Komponenten kann das Gift einer einzigen Spinne enthalten. Aus den Bestandteilen lassen sich vielversprechende Wirkstoffkandidaten für die Behandlung von Krankheiten entwickeln. Ein Forscherteam des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME und der Justus-Liebig-Universität Gießen zeigt, wie sie an das Gift von kleinen und großen Spinnen kommen und warum Spinnengift als Hoffnung im Kampf gegen Krankheiten des Zentralen Nervensystems gilt.

Oho statt igitt: Spinnengift für Therapeutika und Bioinsektizide | Podcast mit Dr. Tim Lüddecke

© Fraunhofer IME | Désirée Schulz

»Spinnengifte sind in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Sie eignen sich vor allem für Anwendung in Therapeutika, weil sie für den Menschen nicht gefährlich sind.«

In Spinnengift steckt viel, meist noch unterschätztes Potenzial für Medizin. Aus seinen Bestandteilen lassen sich nicht nur vielversprechende Wirkstoffkandidaten etwa für Schmerzmittel oder Antibiotika entwickeln, sondern auch wirksame Bioinsektizide. Dr. Tim Lüddecke erklärt im Podcast das Potenzial der kleinen, heimischen Spinnen, wie sich die Toxine gewinnen und entschlüsseln lassen und wie das Gift in größeren Mengen hergestellt werden kann.

Dr. Tim Lüddecke ist Biochemiker und Zoologe und leitet am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME in Gießen die Arbeitsgruppe Animal Venomics.

Podcast mit Dr. Tim Lüddecke